Ist die Grundwasserförderung im Landkreis Harburg schon viel zu hoch? Ja – meint Gerhard Schierhorn, der neben seiner Funktion als Vorsitzender der Interessengemeinschaft Grundwasserschutz Nordheide e.V. (IGN), auch als Kreistagsmitglied für die Freien Wähler im Kreistag des LK Harburg sitzt. Wenn Hamburg Wasser schon anbietet, Teile des Landkreises mit Trinkwasser zu versorgen, dann zeigt das eins ganz deutlich: Hamburg Wasser hat zu hohe Wasserrechte – die Eigenversorger im Landkreis zu niedrige!
Mit einer kleinen Anfrage will Schierhorn nun von der Kreisverwaltung in Winsen wissen, ob der Grundwasserleiter Este-Seeve nicht schon längst übernutzt wird und dort zu hohe Grundwasserentnahmen bewilligt wurden.
EU und Umweltbundesamt definieren das Vorhandensein von „Wasserstress“ wenn mehr als 20% der Grundwasserneubildung entnommen wird. Hamburg Wasser behauptet, das sei in keinem ihrer Einzugsgebiete (Förderbereiche) der Fall!
Der von der niedersächsischen Wasserfachbehörde NLWKN veröffentlichte Grundwassersteckbrief für den Grundwasserleiter Este-Seeve (der vor allem von den WW Nordheide und Süderelbmarsch der Hamburger Wasserwerke ausgebeutet wird) weist allerdings eine Ausnutzung der Grundwasserneubildung von 38% aus – also deutlich über dem Grenzwert von 20%!
Die Untere Wasserbehörde im LK Harburg konnte die kleine Anfrage nicht postwendend beantworten; sie hat jetzt die beiden niedersächsischen Fachbehörden LBEG und NLWKN um Beantwortung der Kreistagsanfrage gebeten. Mit einer Antwort kann wohl im März 2023 gerechnet werden. „Ich bin gespannt“ meint Gerhard Schierhorn. Wir werden die Antwort hier veröffentlichen.
Hier die ganze Anfrage zum Download: